Ich bin es nicht, ich bin’s.
2015, Glas und Emailschüssel, 34 x 34 x 11 cm
snövit drömmar
2004, Skulptur und Performance im Gefrierhaus ICEHOTEL Jukkasjärvi, Schweden, Eis aus dem Fluss Torne
Dicht nebeneinander gestapelt, türmen sich die Eisblöcke im Gefrierhaus in die Höhe. Je nach Lichteinfall leuchten sie von hell transparent bis tief türkis. Es sind Riesenblöcke, etwa 2,2 m x 0,8 m x 0,9 m und sie sind kristallklar. Manchmal finden sich eingefrorene Algen im Eis und sogar wieder zugefrorene Löcher vom Eisangeln … konservierte Spuren und Geschichten, angehaltene Zeit. Das Eis lebt, wartet darauf, ein Jahr später wieder weiterfließen zu können im Torne, schlummert, träumt und ist so schön, so rein. Dabei ist es einfach nur Wasser, nur Wasser. Es ist unglaublich an diesem Ort, dieser riesige Schlafstation und ich bin immer wieder fasziniert. Ich wünsche mir, in die Zwischenräume klettern zu können, mehr von dem Lichtspiel zu sehen. Wer weiß, welche Geschichten hier noch geborgen liegen. Ich will das Eis mit all meinen Poren spüren, einen Moment lang Teil von ihm sein.
Ich grabe in einen liegenden Eisblock, höhle ihn innen nach meinem Körpermaß aus. Dann entkleide ich mich, steige hinein, lege mich in das Eis, verharre still, träume … ein Moment der Auszeit, zeitlos. Aber ich bin lebendig, erwache wieder, steige hinaus und ziehe mich an. Das Eis schmolz unter dem warmen Druck meines Körpers, meine Haare verklebten mit dem Eiswasser. Zurück bleibt ein zarter Abdruck, erinnert an das Geschehen.
Später bringen wir das Gefäß hinaus auf den Fluss. Der Schnee wird es füllen oder vielleicht tut es mir jemand gleich.
wenn ich nur lang und tief genug grabe …
2016, Papier und Draht, 2 x circa 180 x 140 x 25 cm
Meine Hände sind mir unentbehrliche Werkzeuge. Jedoch um mein Ziel zu erreichen und effizienter zu arbeiten lege ich mir Körpererweiterungen an. Meine riesigen Schaufelarme sind zu mir aber wie zwei Gegenüber. Seltsam befremdlich und schwierig ist ihre Führung. Die fragile, zarte Materialität läßt ein Graben im Harten nicht zu und führt ins Absurde.
Eigenzeit
2014, Schmuckemail auf Kupfer und Silber, Kette 80 cm lang
Durch die Eigenbewegung des Trägers der Kette gelangen die verschiedenen Zifferblätter in unterschiedliche Bewegungen und Anordnungen. Sie geben damit Auskunft über den Träger bezüglich seines subjektiven Empfindens von Zeit.
für ein Dornröschen
2008, Spektrale 3, JVA Luckau, drei Konfektionskleider aus Brombeerranken geflochten
Zeige meine Dornen,
zum Schutz und doch in eigenem Schmerz,
um mich in ruhiger Konzentration nach innen zu kehren.